Die Software Branche in Deutschland

Die Software Branche in Deutschland

Der Beginn der deutschen Softwareindustrie datiert mit der Gründung des ersten Software-Beratungsunternehmen (mbp) in Dortmund auf das Jahr 1957. Zu dieser Zeit wurde Software als Ingenieurwissenschaft angesehen, als Arbeitsfeld in Ergänzung zur bereits bestehender Computerhardwareindustrie. Bereits damals verstand sich die Computerindustrie auf die Entwicklung von Programmiersprachen, Betriebssystemen und Anwendungssoftware vornehmlich für Banken und Versicherungen. Von einem unabhängigen und eigenständigen Softwaremarkt wird erstmals seit 1969 gesprochen, als IBM das Unbundling einführte, das heißt die getrennte Verrechnung von Hardware- und Software gegenüber dem Kunden.

Heute gehören der Softwarebranche alle die Unternehmen und Betriebe an, die ihrem Geschäftsmodell die Entwicklung, Instandhaltung und Herausgabe von Computer-Software zuordnen. Weiterhin umfasst der Softwaremarkt die Gesamtheit an Dienstleistungen von der Produktschulung über den Verkauf bis zur Softwaredokumentation-Erstellung.

Eine genauere Betrachtung des Softwaremarktes ergibt die 3-Teilung in den B2C (Business-to-Consumer) Sektor zu dem beispielsweise Office Lösungen zählen, den B2B (Business-to-Business) Markt für Datenkommunikation auf Unternehmensebene und den C2X Bereich, der unter anderem Gadgets oder Apps für eine gegenseitige private Anwendung produziert.

Charakteristisch für die Branche ist die internationale Ausrichtung und globale Verteilung. Heimvorteile am Markt existieren nicht und auch deutsche Unternehmen generieren bis zu 80% ihrer Gewinne im Ausland. Für die Softwareindustrie gilt die Winner-takes-it-all Mentalität und Fusionen sowie Übernahmen werden exessiv praktiziert. Umsatzbezogen ist Microsoft Deutschland mit 2,8 Milliarden Euro in 2010 Spitzenreiter, gefolgt von der SAP mit 2,2 Milliarden Euro und der Oracle Deutschland mit 839 Millionen Euro.

Die Basis der wirtschaftlichen Erfolge und wirtschaftlichen Stabilität der Softwareindustrie ist das hochfrequente Maß, das bei einer Entwicklung eines Softwaresystems angelegt wird. Aufgrund des direkten Wegs auf dem Softwareentwickler ihr geistiges Eigentum als Programmidee einem Produkt zuführen, entstehen die unterschiedlichsten komplexen Lösungen in relativ kurzen Zeitabständen, Intelligenzen und Know-how können ständig neu generiert, verbreitet und kommuniziert werden. Dadurch ist die Softwarebranche einer der stärksten Wachstumsmotoren in Deutschland. Sollte dieser Trend anhalten und sich das jährliche 3,2 % Wachstum fortsetzen, werden für den deutschen Markt in 2013 ein Gesamtumsatz von 17 Milliarden Euro erwartet.